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Ist Ihr Luft- und Raumfahrtunternehmen bereit für die Additive Fertigung? Mit Mindware einen Vorsprung gewinnen

5 Min. Lesezeit
Blick auf einen Sonnenuntergang und einen Flugzeugflügel aus dem Inneren des Flugzeugs

Die additive Fertigung eignet sich perfekt für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Mathieu Cornelis, Teil des Materialise-Beratungsteams, erklärt, wie maßgeschneiderte Trainings Ihrem Unternehmen helfen, das Potenzial der additiven Fertigung zu erschließen.

Betrachtet man die heutige Luft- und Raumfahrtindustrie, so wird deutlich, dass die additive Fertigung keine Nischentechnologie mehr ist. Es ist eine Lösung sowohl für die Prototypen- als auch für die Serienproduktion, der sogar die größten Namen der Branche vertrauen.

Warum eignet sich die additive Fertigung für die Luft- und Raumfahrt?

„Es gibt zwei Hauptgründe, warum die additive Fertigung, kurz ‘AM’, so gut in die Luft- und Raumfahrtindustrie passt“, erklärt Mathieu Cornelis, Innovation Manager bei Materialise. „Erstens, auf der Ebene der Lieferkette. Viele Unternehmen wollen die Zahl der Hersteller begrenzen, ihre Datenbanken vereinfachen und Bauteile digital produzieren. All dies trägt dazu bei, die Prozesse schlank zu halten und Risiken zu verringern.

„Zweitens schafft AM einen Mehrwert auf technischer Ebene, wo es bei der Konstruktion oft um Topologie-Optimierung, Gewichtsminimierung, Bauteilreduktion usw. geht. Das kommt der Luft- und Raumfahrtindustrie natürlich sehr gelegen, denn jedes gesparte Kilogramm, senkt die Betriebskosten wie z. B. den Treibstoffverbrauch über die Lebensdauer eines Bauteils erheblich. Das ist für deren Kunden von großer Bedeutung. Besonders wichtig sind diese Vorteile für neue Flugzeugentwickler und Unternehmen, die gerade in die Branche einsteigen.“

„Neuere Entwickler nutzen AM oft für eine beschleunigte Produktentwicklung, daher ist Schnelligkeit ein wichtiges Kriterium“, fügt er hinzu. „Außerdem können sie aufgrund der genannten Vorteile recht schnell zu einer zertifizierten Fertigung übergehen. AM kann ein echter Enabler für Unternehmen sein: Flexibilität in der Produktion, die Möglichkeit, effiziente und leichte Bauteile zu konstruieren, niedrigere Gesamtkosten.“

Was bietet Mindware?

Während das Bewusstsein für die Vorteile der AM weiter zunimmt, kann der Einstieg in die Technologie durchaus herausfordernd sein. Als Mitglied von Mindware, dem Consultingservice von Materialise, besteht die Aufgabe von Mathieus Cornelis darin, Unternehmen auf ihrem Weg zur additiven Fertigung zu begleiten und sie bei der Einführung der Technologie und der Optimierung ihrer Prozesse zu unterstützen. Obwohl jedes Unternehmen seinen ganz eigenen Weg hat, lassen sich die meisten in eine der drei Phasen einordnen, die das Mindware-Team als das ‘Triple-E-Modell’ bezeichnet. Auf Englisch steht ‘Triple-E’ für: ‘Explore, Experiment, and Enable’, was auf Deutsch etwa mit ‘Erkunden, Testen und Möglich Machen’ übersetzt werden kann.

„Im Erkundungsschritt unterstützt Mindware Unternehmen, die noch keinen priorisierten Anwendungsfall haben, nicht wissen, wo sie anfangen sollen oder wie sie eine geeignete Anwendungen finden können. Während der Testphase helfen wir Unternehmen dabei, Technologien, Werkstoffe und die Konstruktion für die additive Fertigung zu evaluieren und intelligente Experimente aufzusetzen. In der finalen Phase des Möglich-Machens geht es dann um die Optimierung von Prozessen: Unternehmen wollen automatisieren, sich auf die Qualität konzentrieren oder die additive Fertigung in ihre Produktionsanlagen integrieren.

„Auf diesem Weg wollen wir den Unternehmen eine langfristige Kooperation mit unseren Experten bieten, die ihr Knowhow über viele Jahre bei Materialise aufbauen konnten.“

AM-Expertise für die Luft- und Raumfahrtindustrie

Für das Mindware-Team ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie gar nicht so viel anders als die Zusammenarbeit mit Firmen aus anderen Branchen. Bisher konzentrierten sich die meisten Mindware-Projekte in diesem Sektor auf die Erkundungsphase. In der Regel ging es um die Bereitstellung von Expertenschulungen in AM und die Suche nach den richtigen Anwendungsfällen für die Technologie, sowohl im Hinblick auf Kosteneinsparungen als auch auf Innovationen. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Unterschiede zwischen den Branchen gibt.

„Ich glaube, dass die Luft- und Raumfahrt im Vergleich zu anderen Branchen ziemlich innovativ ist, aber in gewisser Weise ist sie auch sehr konservativ“, sagt Mathieu Cornelis. „Früher haben die Unternehmen Bauteile mit den ihnen bekannten Technologien entworfen und hergestellt, aber in den letzten fünf Jahren hat sich die Einführung der additiven Fertigung deutlich beschleunigt. .Ich denke, die Treibstoffdüse und die 3D-gedruckten Schaufeln für GE haben der Branche die Augen geöffnet und gezeigt: Man kann mit der additiven Fertigung wirklich Serienbauteile herstellen.

„Wir konzentrieren uns jetzt darauf, die additive Fertigung noch stärker im Bewusstsein zu verankern. In jeder Branche gibt es den einen Fall, der für die additive Fertigung die Tür öffnet. Aber natürlich kann man nicht bei Null anfangen. Zunächst muss man verstehen, was funktioniert und was vorhanden ist. Hier kommen wir von Materialise ins Spiel, um Unternehmen auf ihrem Weg zu begleiten.“

Mindware bietet Unternehmen, die ihren Weg zur additiven Fertigung beginnen oder fortsetzen möchten, ein umfangreiches Fachwissen. Was das Team jedoch von anderen unterscheidet, ist die Art ihres Wissens. Es handelt sich nicht um reine Theorie, sondern um Expertise, die auf langjähriger Erfahrung beruht. Jede Trainingseinheit wird von Experten aus der Luft- und Raumfahrtproduktion gehalten und baut darauf auf, dass Materialise diese Praktiken in seinen eigenen Betriebstätten einsetzt, auch für Partner wie Proponent und Airbus.

Ideal: Maßgeschneiderte Trainings

Der Aufbau von Kundenbeziehungen ist ein zentrales Anliegen des Mindware-Teams – er trägt nicht nur zu einer langfristigen Partnerschaft bei, sondern ist auch ein wichtiger Schritt, um jedes Projekt zum Erfolg zu führen. In den ersten Gesprächen geht es oft um ein bestimmtes Projekt, aber Mathieu Cornelis findet heraus, wo diese Unternehmen wirklich Hilfe brauchen.

„Es kann sein, dass jemand zu uns kommt und sagt: ‘Das ist ein Bauteil für die Luft- und Raumfahrt. Können Sie uns helfen, das Design zu optimieren und dieses sehr sperrige Teil mit FDM zu produzieren?’ Aber dann erfahren wir, dass sie sich zum Beispiel der Vorteile der Technologie noch gar nicht bewusst sind. In solchen Fällen empfehlen wir, noch mal von vorne zu beginnen“, sagt Mathieu Cornelis.

„Selbst bei Schulungsanfragen werden wir oft nach sehr spezifischen Themen gefragt, wie z. B. eine Einführung in die Software für den Metall-3D-Druck. Und wenn wir dieses Gespräch nicht geführt hätten, wüssten wir nicht, dass noch gar nicht feststeht, für welches Bauteil es tatsächlich eingesetzt werden soll. Ab da ist klar, dass eine andere Art des Trainings benötigt wird, bzw. dass erst die richtigen Bauteile identifiziert werden müssen.

„Es ist der rege Austausch mit dem Kunden, der uns wirklich verstehen lässt, wo sie auf ihrer Reise zur AM stehen und wie wir ihnen am besten helfen können, damit sie etwas mit unserem Fachwissen anfangen können. Natürlich können wir ihnen vieles beibringen. Aber wenn es im Moment noch nicht relevant ist, nehmen sie das Wissen nicht so leicht auf, und das wäre nicht hilfreich für sie.“

Um das Bewusstsein für das Potenzial von AM weiter zu schärfen und das Knowhow noch leichter zugänglich zu machen, bietet das Mindware-Team jetzt maßgeschneiderte Trainings für Luft- und Raumfahrtunternehmen an, die online angefordert werden können. Unabhängig davon, an welchem Punkt auf dem Weg zur additiven Fertigung sich ein Unternehmen befindet, können Kunden einen Trainingsplan erstellen, der genau ihren Bedürfnissen entspricht, und gleichzeitig von dem praktischen Fachwissen profitieren, über das Materialise verfügt. Es ist ein Service, den das Team gerne anbietet und den es für wichtig hält. Schließlich ist der Einstieg in AM nicht einfach damit getan, einen 3D-Drucker an den Strom anzuschließen.

„Training ist definitiv notwendig. Es ist eine Möglichkeit, schneller voranzukommen und parallel bereits mit der Prozessdefinition zu beginnen. Aber in den Trainings geht sich nicht nur um Theorie – wir als Unternehmen haben alle diese Schritte selbst und mit Partnern durchlaufen. Das ist der Mehrwert, den wir bieten: Wir bringen unsere Erfahrungen ein und möchten Sie daran teilhaben lassen. Deshalb wollen wir Sie fortbilden und neue Partnerschaften in diesem Bereich der Luft- und Raumfahrt schaffen.“

Falls Sie die additive Fertigung in Ihrem Luft- und Raumfahrtunternehmen integrieren möchten, sind jetzt maßgeschneiderte Trainings für Sie verfügbar. Mit diesen Trainings können Sie die Einführung der additiven Fertigung in Ihrem Unternehmen optimieren.


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